Februar 2007

Donnerstag 01.02. bis Samstag 03.02.2007

Bei strahlendem Sonnenschein wachten wir auf, von dort oben hatten wir einen herrlichen Blick über die Felsformationen bis ins Tal. Nach dem Frühstück tuckerten wir bis nach Petra bzw. bis zum Parkplatz direkt vor dem Eingang. Wir durften dort für 4 JD parken und auch übernachten. Stefan und ich spazierten erst noch mit den Hunden, Jakob und Doris stürzten sich direkt nach Petra hinein. Da das Eintagesticket pro Person 21 JD und das Zweitagesticket 26 JD kostet nahmen Stefan und ich gleich ein Ticket für zwei Tage. Man kann in jedem Reiseführer viel über Petra lesen, die Schlucht, die Schatzkammer, das Kloster und so weiter, aber das muss man gesehen haben. Es ging einfach nur ein Wow über die Lippen aller, die am Ende der Schlucht (Suk) die Schatzkammer erblickten, man kann das nicht beschreiben, so bombastisch riesig in den Fels gehauen, es ist nicht zu fassen. Kein Bild, kein Foto kann das wiedergeben. Wir genossen weiter die tolle Atmosphäre und gingen noch lange durch Petra. Das einzige, was das Bild ein bißchen trübt sind die vielen Verkaufstände mit viel Plunder und dass man ständig aufgefordert wird Kamel oder Esel zu reiten. Spätnachmittags machten wir uns auf den anstrengenden Rückweg, (jetzt immer leicht bergauf), holten uns noch eine Mitnahmepizza und ruhten uns nur noch aus.
Wir waren von allem kaputt, dem vielen Laufen in Petra und auch davon, jeden Tag zu fahren und wieder so viel Neues zu sehen, das schlaucht. Wir wollten unbedingt mal wieder irgendwo ankommen und ein paar Tage, vielleicht am roten Meer ausspannen. Ihr habt ja sicher gemerkt, dass wir mit dem Schreiben gar nicht mehr nachkamen.

Übrigens zürück von der Schatzkammer bis zum Eingang fuhren viele Leute mit Pferderikschas, da dies aber über Stock und Steine bzw. teilweise über Kopfsteinpflaster ging und ich sah, wie die Leute durchgeschüttelt wurden wollte ich dies meinem Kopf noch nicht zumuten.

Freitag morgen stellte sich heraus, dass Doris und Jakob nur ein Eintagesticket gekauft hatten und so verabredeten wir uns mit ihnen in Aqaba (rotes Meer) auf einem Campingplatz für in ein paar Tagen.
Stefan und ich gingen wieder nach Petra, wir wollten bis zur Monestery , dem Kloster hinauf (800 Stufen). Wie gesagt, man kann auch auf einem Esel hinaufreiten. Selbst an diesen ganzen Stufen wurden uns immer wieder Kettchen und so weiter zum Kauf angeboten. Immer wieder: "Thank you" und die Antwort: "You are welcome to Jordan". An einem Stand bat ein Mädchen Stefan ihr beim Tisch aufstellen zu helfen, selbstverständlich tat er dies gerne und am Ende bekam ich einen Armreif geschenkt, sehr lieb.
Unterwegs begegneten uns zwei ältere deutsche Frauen auf Eseln, eine der beiden beruhigte ich noch dahingehend, dass die Esel wirklich sehr sehr sicher im Treppensteigen sind. Oben beim Kloster trafen wir beide mit ihrem Guide wieder, es stellte sich heraus, dass beide sehr viel rauchen und gar nicht hätten dort hoch laufen können. Auch das Kloster ist in den Fels gehauen und einfach riesig . Wir stiegen noch etwas weiter hinauf um einen Blick über all die Berge rundherum, unter anderem Mount Aaron zu haben. Während die beiden Frauen zum Aussichtsturm gingen unterhielten wir uns mit deren Guide, welcher auch mal in Deutschland war. Er erzählte uns die Touren, die er mit Leuten macht und vieles mehr.
Nach der kurzen Pause hatten wir noch den langen Rückmarsch vor uns, alles andere Opferplatz, Aarons Grab und so weiter, man bräuchte noch weitere Tage.
Zurück am Wohnmobil kam von Doris und Jakob die SMS sie seien in Wadi Rumm, doch wir beide fuhren wie geplant direkt nach Aqaba, immer nur bergab. Dort angekommen, man glaubt es kaum, erwartete uns ein herrlicher Strand, viele Autos und Menschen am Strand, gutes Wetter und immer noch warm. Wir stellten uns, da es schon dunkel wurde direkt an den Strand, hatten allerdings erst noch etwas Ärger mit Kindern, die unsere Hunde, um mit ihnen zu spielen immer mit Steinen bewarfen. Also, zu Hunden haben sie hier ein sehr schlechtes, komisches Verhältnis, aber auch die Eltern wissen es nicht besser. Wir werden sehen, was wir erzieherisch machen können.
Abends kam das Militär vorbei und zeigte uns einen besseren Übernachtungsplatz, direkt in ihrer Beobachtungsnähe.

Als wir am nächsten morgen (Samstag) ein kleines Stück weiter fuhren entdeckten wir direkt den Campingplatz, ein holländischer Unimog stand bereits dort. Wir fragten, was es kostet und ob Wasser vorhanden sei. Der Platz kostet nichts, Wasser und Strom ist vorhanden, ebenfalls kostenlos. Einfach Klasse. Wir fuhren kurz nochmal nach Aqaba zurück (ca. 16 km) um einzukaufen, ja wer kam uns denn da schon so früh entgegen, so viele Wohnmobile gibt es hier ja nicht, es waren Doris und Jakob auf dem Weg zum Campingplatz. Als wir vom Einkauf kamen wusch Jakob schon fleißig und ordentlich, wie Deutsche nun mal sind den Carthago bis er glänzt.
Ein paar Minuten nach uns kam noch ein Schweizer (Rasi) mit seinem Wohnmobil, jetzt war ja richtig was los. Wir machten uns erst Mal alle bekannt und schwatzten bis in den Abend.
So ein paradiesischer Platz , hier wollten wir erst Mal bleiben, lange!!!
Die Unimog Besatzung ist ein junges holländisches Pärchen (Marieke und Floris) , sie reisen ebenfalls mit zwei Hunden und haben eine zweijährige Reise bis nach Südafrika vor.
Der Schweizer (Rasi), freute sich richtig mal wieder deutsch sprechen zu können, ist schon seit 2003 unterwegs, er wollte eigentlich nach Indien, aber es gab Schwierigkeiten mit dem Visa.




Sonntag 04.02. bis Donnerstag 01.03.2007

Von Winter ist hier keine Spur. Aus dem Videotext und Internet entnehmen wir hin und wieder wie kalt und regnerisch es doch im Norden Jordaniens, Syrien und der Türkei ist. Unsere Abreise in Richtung Türkei wird sich deshalb noch in weite Ferne ziehen. In Anbetracht der Tatsache, dass unsere letzten beiden Wochen aus Sehenswürdigkeiten Bereisen bestand, ist diese Ruhepause bei uns beiden sehr willkommen.
Mit unseren neuen wohnmobilen Nachbarn haben wir hier sicher viel Spaß. Auch die Hunde werden nicht zu kurz kommen, die Holländer und der Schweizer reisen auch jeweils mit vierbeinigen Begleitern.

Kaum etwas erholt musste ich mich an die Reparatur unserer demontierten Satschüssel machen. Das gebrochene Alugußgelenk konnte leider nicht geschweist werden, also war Improvisieren angesagt. Da ständig starke Windböen aufkamen, musste ich den Montagetermin für die Satschüssel von einem auf den anderen Tag verschieben, aber das Ergebniss kann sich sehen lassen. Die Schüssel empfängt tadellos deutsche Fehrnsehprogramme.
Abends wurde oftmals gegrillt und zusammengesessen, eine richtige kleine Idylle entstand, das Wetter war auch super und die Landwinde wurden erträglich. Wir gingen fast täglich in den Korallenriffs schnorcheln und beobachteten die zahlreichen, teils sehr farbenfrohen Fische. Wir fuhren abwechselnd alle Mann in einem Wohnmobil in die Stadt zum Einkaufen und ins Internetcafe immer den Wagen voll geladen wie es die Jordanier ja auch tun. Besonders angetan hat allen ein Falafelrestaurant, wir aßen fast jedes Mal mindestens eine Falafel zum Preis von sage und schreibe gerade mal 0,30 Euro.
So ging Tag für Tag ins Land. Wir verlängerten unser Visa völlig problemlos und kostenlos, wurden von Ahmad einem Jordanier zu einer Glasbodenbootsfahrt eingeladen, bekamen von Ziad, einem Supervisor des Marineparks Unterlagen und einen Videofilm geschenkt und führten unzählige nette Gespräche auf englisch mit Jordaniern, welche im übrigen fast alle recht gut englisch sprechen können.
Nach etwa 2 Wochen fuhr das holländische Pärchen Marieke und Floris mit der Fähre nach Ägypten auf seinen weiteren Reiseweg bis nach Südafrika.
Nun waren wir vorerst ohne direkte Nachbarn, aber nicht für lange.
Ein älteres deutsches Ehepaar, Marga und Andreas aus Celle, gesellten sich neben uns auf den Campingplatz. Die beiden haben in den letzten 10 Jahren mit ihrem kleinen Mitsubishi L300 die ganze Welt umrundet. Sie waren sehr nett und wir unterhielten uns sehr gerne und ausgiebig mit Ihnen.
Eine Woche nach der Abreise der beiden Holländer trafen auch deren Freunde vom Projekt house on wheels auf dem Campingplatz in Aqaba ein. Das Fahrzeug der 6- Köpfigen Besatzung war ein alter ehemaliger deutscher Feuerwehr Mercedes mit Allradantrieb . Die Crew war von Holland auf dem Landweg in einem Recordtempo fast an einem Stück durchgefahren, dementsprechend haben sie sich über drei Tage Aufenthalt in der Sonne gefreut. Am ersten Abend wurde jede Menge getrunken und wir hatten viel Spaß mit ihnen. Am Assuan Stausee in Ägypten wollten sie die vorangefahrene holländische Unimogbesatzung treffen um dann gemeinsam Sudan und Äthiopien zu durchqueren.
Nachdem Andreas und Marga uns in Richtung Israel verlassen hatten, waren wir uns einig in den Wadi Rum zu fahren. Also packten wir am Donnerstag 01.03. unsere Stühle etc. zusammen, um am nächsten morgen abfahrbereit für die Wüste zu sein.