Reiseplanung und Kosten

Reiseplanung, Kostenermittlung

Da wir schon seit einigen Jahren mit dem Wohnmobil reisen, haben wir uns einfach gefragt, wie machen das die anderen "Aussteiger", die man so hier und dort mit ihren Reisemobilen in der Weltgeschichte trifft. Was lag da näher als Betroffene direkt anzusprechen und nachzufragen. Bei den meisten war einfach eine gesunde Risikobereitschaft vorhanden und der Mut die Zelte in Deutschland abzubrechen." Ihr könnt mit recht wenig Geld gut im Land XY auskommen", war eine Antwort auf unsere Frage. Der gute Tip, spart erstmal und wenn es sich irgendwie machen läßt, dann tut es!
Ein Ehepaar aus Köln war oft auf großer Reise und hat für die Finanzierung zwischendurch jeweils in Deutschland hart gearbeitet. Die beiden waren u.a. in Amerika und haben den Afrikanischen Kontinent bereist. Während ihrer Abwesenheit haben sie ihre Wohnung in Köln bis auf ein Notfallzimmer, welches sie für sich frei gehalten haben, untervermietet. Sie machten dabei sogar einen kleinen Gewinn .
Ein anderes Paar machte Jobsharing, bei dieser Art Arbeitsteilung wird die Arbeitsstelle von mehreren Mitarbeitern geteilt. Je nach Belieben kann der eine oder der andere verreisen, nur gleichzeitig können sie nicht ab- bzw. anwesend sein. Selbstständige und (Überlebens) Künstler haben wir auch getroffen, doch die meisten waren Rentner, Frührentner und Pensionäre. Dieser Personenkreis braucht sich um kein Einkommen mehr zu scheren.
Weitere Infos haben wir uns im Internet zusammengeklaubt. Sehr gut geholfen hat uns dabei das Weltreiseforum, dort erfährt man aus Selbsterfahrungen der Forumsteilnehmer von A wie Arbeitsamt bis Z wie Zahnarztbesuchen im Ausland alles was man wissen will und man kann Fragen stellen wie wer was geregelt hat.

Wir selbst haben einfach etwas gespart und leben nun davon. Im letzten Jahr waren wir schon einmal für 3 Monate weg, wir haben daher einen Anhaltspunkt was wir im Monat so etwa an Geld benötigen.
Wenn alles gut geht und wir keine großen Reparaturen am Fahrzeug haben oder die Spritkosten ins unermessliche steigen, müssten wir mit geschätzten 700,-- Euro
monatlich auskommen.
Nach der Reise sollte unser Lebenslauf um einige Erfahrungen reicher und hoffentlich für zukünftige Arbeitgeber interessanter sein.
Sollte sich wider Erwarten ein finanzieller Engpass auftun, brechen wir entweder unsere Reise ab und fallen in den gut behüteten Schoß des deutschen Sozialsystems oder wir jobben unterwegs.
Apropos deutsches Sozialsystem, wir haben unser ganzes Berufsleben sozialversichert gearbeitet, deshalb steht uns Arbeitslosengeld zu. Daher haben wir uns in Deutschland arbeitslos gemeldet und uns gleichzeitig wieder als verreist abgemeldet, sodass wir zur Zeit kein Geld erhalten. Dadurch bleibt aber unser Anspruch auf Arbeitslosengeld für 4 Jahre bestehen, wir können uns nach Beendigung der Reise wieder beim Arbeitsamt melden und erhalten dann unser erarbeitetes Arbeitslosengeld. Unsere Sperrfristen wegen Selbstkündigung sind dann auch schon abgelaufen.
Zu guter letzt haben wir auch noch eine Menge Menschen zuhause, auf die wir uns verlassen können. Claudias Sohn hütet unser Heim und unseren Briefkasten und mailt uns an sobald wichtige Dinge zu erledigen sind.

Überhaupt sollte man nicht unterschätzen wie viel Arbeit es macht für ein Jahr im voraus zu planen, aber wir haben es schlussendlich geschafft alle Versicherungen, Steuern etc auf Abbuchungsaufträge umzustellen. Sämtliche Abo´s zu kündigen, Telefon abzumelden und sich von sonstigen nicht überlebenswichtigen Dingen zu trennen. Wichtig sind unseres Erachtens auch noch Schutzimpfungen für die verschiedenen Länder gewesen. Was man da so alles erleben kann wenn man verschiedene Hausärtzte hat, so wie Claudia und ich. Der eine rät zu dieser Impfung und der andere zu jener. Unser Tipp, ruft einfach beim Gesundheitsamt eurer Stadt an und erkundigt euch bei der Impfsprechstunde, die geben sehr gerne Auskunft welche Impfung zur Zeit wirklich benötigt wird, Ärzte sind schließlich auch "Unternehmer" und die meisten Impfungen müsst ihr aus der eigenen Tasche zahlen.

Besorgt Euch gute Reiseführer über die Regionen die ihr bereisen möchtet. Wir als Wohnmobilisten haben den "Schulz" und den "Semmler", die beiden befassen sich mit Stellplätzen, also dem Freistehen mit dem Wohnmobil. Leider hat die fast jeder Wohnmobilist, dadurch sind die meisten Stellplätze keine Geheimtipps mehr und folgerichtig maßlos überlaufen. In Griechenland ist es soweit gekommen, dass die Polizei solche Stellplätze regelmäßig räumen lässt. Wir reisen daher noch mit einem Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag. Die Reiseführer aus diesem Verlag sind sehr informativ und geben am Rande auch Übernachtungstipps für Rucksacktouristen, Wanderer und Wohnmobilisten.