Oktober 2006

Mittwoch, 04.10.06

Pelikane

Nach den Tagen der Anreise sind wir heute schön entspannt in Methoni geblieben. Wir haben es genossen nicht den ganzen Tag im Wohnmobil hinterm Steuer zu sitzen.
Heute Morgen konnten wir das erste Mal in unserem Leben Pelikane in freier Natur bewundern. Sie schwammen unmittelbar vor unserem Wohnmobil auf dem Meer und versuchten von den Fischern etwas Essbares zu ergattern.
Im nahe gelegenen Supermarkt haben wir uns griechischen Retsina besorgt, den wir zum Mittagessen getrunken haben. Das Wetter ist schön, unser Thermometer klettert locker auf 27 Grad. So lässt es sich wirklich prima leben.

Donnerstag 05.10. bis Sonntag 08.10.06

Danke Axel

Da wir einige Vorräte brauchten beschlossen wir Donnerstag einzukaufen und auch gleich ein Stück weiter zu fahren, da man in Methoni schlecht schwimmen konnte (viele Fischer, Strand zu dreckig). Unsere Bekannten Emma und Peter fuhren mit und so wurde in Katerini beim Lidl erst mal ein Großeinkauf gestartet. Weiter ging es zum Strand etwas südlich von Paralia, wir fanden ein ruhiges Plätzchen neben dem touristischen Urlaubsort am "Olympic Beach", direkt am schönen Sandstrand. Es war herrlicher Sonnenschein, das hieß erst Mal schwimmen gehen in ganz klarem, sauberen Wasser. An diesem Ort blieben wir bis Samstag morgen, gingen schwimmen, genossen die Wärme, schlenderten abends an den vielzähligen Touristenläden, in denen rein gar nichts mehr los war, vorbei und quatschten bis in die Nacht. Am "Olympic Beach" knüpften wir schon erste Kontakte mit griechischen Pensiosbesitzern, die jetzt schon alles abschließen und den Winter über in der Stadt verbringen. Die Saison geht hier nur von Anfang Juni bis Ende September.
Am Samstag fuhren wir wieder weiter, Emma und Peter wollten durch die Berge und wir nach Stomio zu unseren Bekannten Ilona und Günther, denen wir ja eine Riesenkiste Sachen mitgebracht haben. Wir fuhren wieder über Katerini, wo wir versuchten in einem Web-Laden unsere Seiten ins Internet zu setzen, auch mit WLan funktionierte es nicht. Nun ja das muss also noch warten. In Katerini parkten wir wie viele Griechen einfach am Straßenrand im Halteverbot mit eingeschaltetem Warnblinklicht. Als wir zurückkamen standen zwei sehr nette, englisch sprechende Polizisten bei unserem Wagen. Sie erklärten uns nur wir sollten beim Parken besser aufpassen und wünschten uns weiterhin eine gute Reise. Die hatten wir und landeten nach ca. 50 km direkt am Strand neben der Dusche in Alexandrini, ca. 4 km von Stomio entfernt. Günther und Ilona empfingen uns herzlich, wir saßen zusammen bis uns die Mücken und etwas Regen in das Wohnmobil jagten. Wir schauten bei Günther und Ilona Fußball Deutschland gegen Georgien und fielen nach unserer Mückenjagd müde ins Bett. Die ganze Nacht prasselte der Regen aufs Wohnmobil,erst morgens nach dem Frühstück öffneten sich die Wolken und wir konnten den Hundespaziergang trocken überstehen.

Montag 09.10. bis Sontag 15.10.06

Stellplatz an den Thermopylen

Alexandrini hat sich als ziemliches Regenloch entpuppt, es regnete Sonntags stundenweise und am Montag hat es von morgens 8 Uhr bis nachmittags 16 Uhr durchgehend geschüttet. Wir nutzten den Montag um in Platamonas endlich in ein Internetkaffee zu kommen und unsere Website mit Daten zu füllen. Leider ist das Daten einstellen nicht so einfach, wie wir es uns vorgestellt haben, die technischen Voraussetzungen sind nicht ganz so gut wie in Deutschland. Wir haben uns also dazu entschlossen zu versuchen einmal pro Woche ins Internet zu kommen. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher nach Neo Pori in eine von deutschen geführte Kneipe namens "Bierbauch" , worauf wir neugierig waren aufgrund einer Aussteigersendung auf RTL.
Nach dem verregneten Alexandrini machten wir uns am Dienstagmorgen über Larissa auf den Weg zu den Thermopylen . Dort gibt es eine heiße Quelle in der man bei etwa 40 Grad warmen schwefelhaltigem Wasser baden kann. Dies tun wir zweimal täglich für ca. 20 Minuten, da es viele Krankheiten u.a. Rheuma, Arthritis und Gelenkschmerzen lindern soll. Der Geruch des Wassers ist anfänglich schon heftig, wenn aber dann alles danach stinkt bemerkt man den Geruch nicht mehr. Woran man sich aber nicht so gut gewöhnt sind die Stechmücken und davon gibt es hier reichlich und das den ganzen lieben langen Tag.
In der Umgebung stehen jede Menge Olivenbäume, die Olivenernte wird sicher in den nächsten Wochen beginnen. Wir sammeln uns einige Hände voll von Bäumen, die nicht in Plantagen stehen und die öffentlich zugänglich sind. Von Peter haben wir erklärt bekommen wie man Oliven ganz einfach selbst Einlegen kann und wir versuchen unser Glück.
Das Wetter will nicht besser werden, die Solaranlagen der meisten Fahrzeuge, die hier stehen bringen keinen nennenswerten Stromertrag, so dass das Knattern der Stromerzeuger von überallher zu hören ist. Wir lassen unseren aber in der Garage und hoffen auf Sonnenschein. Da sich dieser aber nicht einstellt, beschliessen wir am Sonntag von hier zu entfliehen, aber den samstäglichen Markt in Lamia (13 km von hier entfernt) noch mitzunehmen.
Samstag morgen regnete es wieder und wir mussten unseren Bekannten Günter noch in ein Elektronikgeschäft in Lamia fahren. Das Geschäft ist leider am anderen Ende der Stadt und bei dem starken Regen konnten wir ihn nicht laufen lassen. Die Fahrt war eine Odysee durch enge zugeparkte Gässchen, die darin gipfelte, dass Stefan eine kleine Beule in unser Wohnmobil fuhr, zum Glück nichts schlimmes aber ein Grund mehr weshalb wir direkt nach dem Markteinkauf hier weg wollten.
Gesagt getan, nach dem Einkauf brachten wir Günter noch zu seinem Wohnmobil und verabschiedeten uns. Unsere Bekannten, Günter Ilona sowie Peter und Emma die beiden waren auch dort, wollten noch bleiben, da sie ihre Wehwehchen mit den heilenden Kräften der Schwefelwasserquelle lindern und ihre Kur nicht zu früh beenden wollen. Wir machten uns auf den Weg auf den Peloponnes.
Kaum waren wir eine halbe Stunde unterwegs blitzte die Sonne durch die Wolken und je weiter wir in Richtung Patras fuhren um so wärmer und sonniger wurde es. Wir übernachteten in einem Dorf am Golf von Korinth (Xavia). Am Sonntag weckten uns die Sonnenstrahlen und wir freuten uns schon auf ein Bad im Salzwasser, damit wir den Schwefelgeruch wieder aus der Nase bekommen. Wir fuhren über die Rio Brücke , durch Patras Richtung Westküste bis nach Killini (Golden Beach). Diesen Stellplatz kennen wir schon aus früheren Griechenlandurlauben, dort erwartet uns feiner Sandstrand und unser Bad im Meer. Außerdem gibt es hier eine gute Strandtaverne und der Wirt stellt Toiletten sowie Strandduschen und Wasser kostenlos zur Verfügung. Er erwartet im gegenzug lediglich einen Besuch in seinem Lokal. Abends sind wir auch gleich bei ihm eingekehrt und haben gut gegessen und Wein getrunken.



Montag 16.10.bis Mittwoch 25.10.06

Traumstrand

Nachdem wir auch den Sonntag noch in Killini am Strand rechts vom Robinsonclub mit ausgedehnten Strandspaziergängen und Umgebungserkundungen verbracht haben, machten wir uns Montags auf, um unsere Website zu füttern. Dazu sind wir nach Pyrgos gefahren. Pyrgos ist eine geschäftige kleine Stadt durch die wir schon einige Male in Richtung Süden gefahren sind. Kurz vor Pyrgos gabelt sich die Landstrasse, nach Olympia geht es um den Ort herum und auf den südlichen teil des Peleponnes fährt man durch die Stadt hindurch. Einen Parkplatz für unser Wohnmobil findet man in den engen Gässchen der Innenstadt nicht so einfach, deshalb fahren wir fast bis ans Ende der Stadt um zu parken. Den Weg in die City legen wir zu Fuss an unzähligen kleinen Läden, Kaffenions und Ouzerien zurück. Viele Läden sind voll gestopft bis oben hin mit allem, was man sich nur denken kann. Man hat den Eindruck egal, was man braucht hier findet man es irgendwo. Es gibt Läden in denen Kaffee geröstet und für die Kunden gemahlen wird. Der Duft von frisch gemahlenem Kaffee verrät diese Läden schon von weitem. Für Wein und Spirituosen gibt es ebenfalls Läden, die von außen unscheinbar wirken, es aber in sich haben. Meist haben die Läden etwa 4 Meter hohe Räume in welchen bis zur Decke Fässer mit verschiedenen Aufschriften gestapelt sind. Meistens stehen in diesen Läden einige kleine Tische an denen sich oftmals die Griechen schon mittags am leckeren Ouzo laben, so gefällt mir das Leben.
Nachdem nun alle Emails gecheckt und unsere Website aktualisiert war, fuhren wir nach einem größeren Einkauf in einem großen deutschen Lebensmitteldiscounter weiter Richtung Süden, Ziel unbekannt.
Nach einigen Kilometern hinter Pyrgos hatten wir und die Hunde Hunger, so dass wir unser Wohnmobil einfach an einem Schild "Paralia" (Strand) nach rechts auf einen geteerten Feldweg einbogen und siehe da, nach etwa 3 Kilometern standen wir an einem traumhaften Strand. Es gab eine Taverne die sich gerade im Abbau befand, Strandduschen, Toiletten und 2 weitere Wohnmobile. Nach dem Essen stand fest, hier bleiben wir über Nacht und gehen erst Mal schwimmen. Abends erfahren wir aus dem Fernsehen von den Unwettern auf Kreta und den Tornados in der Türkei, wir selbst kriegen davon rein gar nichts mit. Über uns prangt ein wahnsinnig toller Sternenhimmel, wie man ihn sich in den künsten Träumen kaum vorstellen kann. Es kommen noch zwei weitere Wohnmobile hinzu und wir bleiben noch einen weiteren Tag. Das einzige Manko an diesem Platz, es gibt unendlich viele Fliegen.
Donnerstag früh packen wir unsere sieben Sachen und starten weiter Richtung Süden. Wir wollen schließlich die Küste erkunden und für die Sommermonate schöne Aaufenthaltsplätze erkunden. Unser Weg führt uns zuerst zum Heilbad Kaiafas, dort soll es ebenso wie an den Thermopylen schwefelhaltiges Heilwasser geben. Die Kuranlage dort ist in der Tat auch noch in Betrieb, der Eintritt kostet 3,50 Euro, die wir uns aber sparen da der heutige Tag wieder viel Sonnenschein verspricht und wir uns bei diesen Temperaturen lieber ein Bad im Meer gönnen. Also fahren wir weiter. Über Zacharo, wo wir noch Einkäufe tätigen, geht es direkt nach Kakovatos. Kakovatos, bei diesem Ortsnamen sollten nun alle Ouzofans aufpassen. Hier wird der Ouzo gebrannt, der schon auf so manch einer Party in Gießen getrunken wurde. Also, wenn ihr dieses Schild in Kakovatos entdecken solltet, dort könnt ihr Euch von der guten Qualität des Ouzos selbst überzeugen. Außerdem wird dort auch noch Wein aus der Region hergestellt und verkauft. Kakovatos ist ebenfalls für die besten Kalamares vom ganzen Peloponnes bekannt und diese wollten wir natürlich auch genießen.
Abends machten wir uns dann in die Taverne von Nikos, es ist die größte und schönste im ganzen Ort. Eigentlich würden wir dort nicht einkehren aber der Titel "beste Kalamares vom Peloponnes" lockt uns und was soll man sagen, der Titel wurde zurecht vom touristischen Puplikum verliehen.
Am Freitag morgen fahren wir weiter, unser nächstes Ziel ist Neohori. Nicht das jetzt jeder denkt: Mensch, die fahren aber viel. Die Entfernungen sind kurz, Kakovatos - Neohori sind etwa 7 Kilometer also auch locker mit dem Fahrrad zu erkunden.
Neohori war vor einigen Jahren noch eine sehr Reisemobilfreundliche Gemeinde. An den verschiedenen Strandparkplätzen tümmelten sich im Frühsommer die Reisemobilisten und kauften das ein oder andere im Örtchen ein. Die Anwohner waren damit zufrieden und das ganze hätte auch heute noch Bestand, wenn nicht den Campingplatzbetreibern der Umgebung dieser Zustand ein Dorn im Auge gewesen wäre. Vor lauter Zorn und Missgunst riefen diese die Polizei auf den Plan, welche die Reisemobilisten sodann vertrieb. Es wurden für Zuwiederhandlungen Strafen pro Person in Höhe von bis zu 170,- Euro ausgesprochen. Neohori wirkt am heutigen Freitag wie ausgestorben. 4 Wohnmobile stehen auf drei Parkplätze verteilt und im Ort sind uns 3 Personen bei unserer Durchfahrt begegnet. Schade, aber ein Grund weshalb Claudia und ich uns die nächsten Campingplätze angeschaut haben. Dort wäre noch nicht einmal Platz für unser Wohnmobil. Es wäre jedesmal zu lang oder zu hoch für die winzigen Stellplätzchen gewesen. So kann man sich auch Touristen vom Hals halten. Egal, es geht weiter nach Elia, in den Pinienwald direkt am feinsandigen und niemals enden wollenden Sandstrand. Wir fahren durch den ganzen Wald, besichtigen die Wasserplätze und stellen uns zu guter letzt vorne zu einigen anderen Wohnmobilen. Dort essen wir zu Mittag und machen uns mit unseren Hunden auf zu einem Spaziergang bzw. einer Erkundungstour. Gähnende Leere am Strand, aber der Himmel ist heute ja auch bedeckt. Drei Allrad angetriebenen Wohnmobile stehen direkt in erster reihe auf dem Sand, das geht mit unserem Wohnmobil natürlich nicht, besonders da wir im letzten Jahr erst schlechte Erfahrungen gemacht haben, als wir nämlich trotz doppelt bereiftem Hinterachsantrieb tief stecken blieben und ohne Hilfe des ADAC nicht mehr frei kamen. Nach unserem ausgiebigen Spaziergang am Strand und durch den Pinienwald beschließen wir weiter zu fahren nach Messini, wo wir unsere Bekannten Günther und Ilona treffen werden, welche eine SMS geschickt hatten, dass sie Schwierigkeiten mit dem Motor haben. Wir fahren durchs Landesinnere immer Richtung Kalamata. Überall werden schon die "Aquarien" für die Spanferkel vorbereitet, welche Sonntags gegrillt werden. Als wir ankommen ist bei Günther und Ilona schon wieder alles okay, sie haben einen wunderbaren Platz auf dem Grundstück einer Strandbar mit Stromanschluss, Wasserhahn und Stranddusche direkt vor der Haustür. Da niemand zu Hause ist, postieren wir uns auf dem Strand, wo wir vor drei Jahren schon mal mit unserem Bürstner standen, genau dort wo wir die beiden kennengelernt hatten. Wir parkten zwei Tage später noch um, näher an die Strandbar, da in dieser Gegend sehr viele Zigeuner leben und wohl auch schon der ein oder andere Aufbruch zu verzeichnen war. Andere Wohnmobilisten haben sich aus diesem Grund einen Strand weiter nach Analipsis verzogen, wir besuchten sie auf einem langen Strandspaziergang. Schon am nächsten Tag (Samstag) wurde das Wetter langsam besser und bis heute haben wir tagsüber strahlenden Sonnenschein und nachts einen herrlichen Sternenhimmel. So genießen wir jetzt seit 5 Tagen das Strandleben. Das einzige, was das unbeschwerte Leben stört, zwar nicht direkt hier wir haben es auf unseren Spaziergängen gesehen, sind drei angeschwemmte tote Schafe und sogar ein toter Esel. Das ist das, was wir von den vergangenen Unwettern miterleben.
Heute am Mittwoch ist Großputztag, wir werden uns langsam wieder vorbereiten, um morgen weiterzufahren, da wir wieder mal entsorgen müssen und Donnerstags Markt in Kalamata ist passt das prima. In Kalamata werden wir ebenfalls Gas tanken, nach genau drei Wochen war die erste 11 kg Gasflasche leer.

Donnerstag 26.10. bis Dienstag 31.10.06

Mistras, Ag. Sofia

Wir sind vormittags los nach Kalamata, zuerst Richtung Hafen zur Gasfabrik um dort unsere Tankgasflasche befüllen zu lassen. Leider konnten die " drei von der (Gas)Tankstelle" uns nicht helfen, da sie in Kalamata "only bottlegas" führen. Die nächste LPG (Autogas) Tankstelle befindet sich in Patra.
OK, wir brauchen ja auch erst frühestens in zweieinhalb Wochen eine neue Gasfüllung. Die Griechische Mentalität geht nun mehr und mehr in uns über, wir lassen keine Hektik mehr zu und machen immer mehr "Siga", was soviel bedeutet wie langsam oder sachte.
Wir machen uns also auf den Weg zum Markt um dort Gemüse, Fleisch und noch mehr Fleisch zu holen, nicht das jemand denkt ich, Stefan, würde zum Vegetarier werden. Der Markt war dann leider nicht am Donnerstag, sondern Mittwochs und Samstags. Aber die Griechen in uns interessiert das nicht die Bohne, wir gehen einfach in die verwaist aussehenden Markthallen und siehe da, einige Gemüsehändler und Fleischer sind anwesend und verkaufen uns auch ihre Waren. Die Fleischer in Griechenland sammeln im übrigen die Knochen und geben gerne den Hundebesitzern welche mit, kostenlos versteht sich. In Deutschland würde aus dem Fleisch, welches noch an den Knochen hängt leckere Formschnitzel hergestellt werden, unsere Hunde freut es.
Nach dem Mittagessen wollen wir noch etwas für unsere Bildung tun und fahren wie schon am Vorabend beschlossen ins Antike Messene, die Stadt in den Bergen aus der dann später die Siedlung und heutige Stadt Messini entstand. Wir haben schon auf unserer Griechenlandtour 2003 jede Menge "Steinhaufen" besichtigt und sind deshalb sehr genau am aussortieren, was wir uns anschauen und was wir den Experten überlassen.
Das Antike Messene wurde uns wärmstens von einem Österreicher aus Wien ans Herz gelegt. Seinen Worten zufolge ist es "ein echter Hit, muss man gesehen haben", bessere Referenzen kann eine Ausgrabungsstätte doch nicht haben, oder?
Als wir in Messene ankamen waren die Außentemperaturen auf etwa 33 Grad angestiegen, auch ein Grund weshalb wir nicht mehr alles besichtigen, was in Griechenland ausgegraben wurde. Das Stadion war auch wirklich "der Hit" der Rest der Ausgrabungsstätte war zwar schon gut "sortiert" und zum Teil auch schon schön aufeinander gestapelt, erinnerte uns jedoch mehr an eine "Volkstümliche Hausmusik". Nach einer kurzen Fahrt zur antiken Stadtmauer, Messene liegt in einer Höhe von ca. 700 Metern, konnte man wirklich auch noch etwas Grandioses erleben. Der Blick von der alten Stadtmauer über die Hügellandschaft, die Oliven- und Orangenhaine bis hinunter ans Meer war wie ein Blick über ganz Griechenland, so typisch sah diese Landschaft aus.
Hier oben wollten wir eigentlich übernachten, nur war es uns zu einsam und so entschlossen wir uns in Anbetracht der Tatsache, dass wir im Winter noch lange genug allein sein werden wieder zurück nach Messini an den Strand zu unseren Bekannten zu fahren.
Die 30 Kilometer waren auch schnell unter die Räder genommen und wir gesellten uns zu den nun drei Wohnmobilen auf den Parkplatz vor unserem Strandstellplatz. Hier wollten wir noch bis eventuell Samstag bleiben. Aber wir hatten die Rechnung ohne die Polizei gemacht. Die kam während wir gerade unser Abendessen beendet hatten und sagten wir müssten sofort weiterfahren, da sie für unsere Sicherheit nicht garantieren könnten. Mist, zum Glück konnte die Nachbarin griechisch und sie handelte für uns alle aus, dass wir erst am nächsten Morgen nach dem Frühstück den Platz verlassen müssen.
Wir wollten ohnehin weiter, so dass uns nun die Entscheidung wann wir fahren "von Amts wegen" abgenommen wurde.
Am Freitag starteten wir in Richtung Githion. Unterwegs wollten wir noch Mistras (wieder Kultur!) besichtigen und nach Möglichkeit den Taigetos bewandern. Der Gipfel des Profitis- Illias liegt in einer Höhe von 2407 Metern. Die Besteigung des Bergs haben wir uns dann aber für die wärmeren Monate im nächsten Jahr aufgespart.
Mistras haben wir besichtigt, diese Ansammlung von guterhaltenen und zum größten Teil restaurierten Ruinen hat uns sehr gut gefallen. Der Weg von Messini dorthin über das Taigetos Gebirge war von unendlichen Kurven und unzähligen Kehren geprägt, ein Eldorado für Kurvenfreaks. Das beste war ein Felsüberhang, der nur Fahrzeuge mit einer Höhe von 3,40 meter durchließ. Denkt ihr, irgendwo auf der 35 Kilometer langen Strecke wäre man davor gewarnt worden? Nein, auch ein Umkehren war fast unmöglich, man müsste nur etwa 5 Kilometer rückwärts fahren! Bergauf versteht sich. Zum Glück passten wir durch.
In Githion sind wir an der Hafenpromenade entlang spaziert. Githion ist touristisch voll erschlossen, sogar Kreuzfahrtschiffe halten in dem kleinen Hafen, der gleichzeitig auch Anlegepunkt für Fähren u.a. nach Kreta ist. Da wir auch gerne mal Kreta mit dem Wohnmobil bereisen wollen, haben wir uns nach den Fährpreisen im örtlichen Reisebüro erkundigt. Für ein Wohnmobil bis 6,50 m und zwei Erwachsenen soll die Überfahrt hin und zurück in den Nebensaison 310,- Euro kosten. Viel Geld, zumal die Preise in der Saison dann bei etwa 500,- Euro liegen. Wir überlegen also noch, ob wir im nächsten Jahr übersetzen werden.
Nach dem Githio-Stadt Kurzbesuch machen wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Dieser ist auch schnell gefunden, 3 km von Githio stellen wir uns direkt an den schönen Strand mit glasklarem Wasser und bleiben dort bis zum Montag stehen. Die Zeit in Githio haben wir zum Baden im Meer, Spaziergängen und faulenzen genutzt.
Am Montag hatten wir genug ausgeruht und haben uns auf den Weg in Richtung Nafplio gemacht. Dazu mussten wir mal wieder ein Gebirge überqueren um an die Ägäis zu gelangen. Leider war dort das Wetter nicht unser Freund, es regnet und stürmte unterwegs heftig. Die Straßen waren spiegelglatt und wir sind einem Ausritt in eine Felswand gerade so entronnen. Das nächste Reisemobil hat garantiert ABS! Bis Paralio Astros sind wir an diesem Tag gekommen, die Strecke von Githion bis dahin ist etwa 160 km lang, aber durch die vielen Steigungen, Kurven und Kehren waren es gefühlte 800 km die wir zurück gelegt haben.
Wegen des Regens und einem Fax das wir dringend nach Deutschland versenden mussten sind wir am nächsten Tag gleich weiter nach Nafplio gefahren. Dort standen wir schon vor drei Jahren am Hafen, auch dieses Mal stellten wir das Wohnmobil dort ab, erledigten die wichtigen Dinge und fuhren mittags weiter bis nach Mykene, jener historischen Stadt, die vom deutschen Forscher Heinrich Schliemann entdeckt wurde. Mykene wird von zahlreichen Touristenbusen angesteuert und soll eine Besichtigung Wert sein. Wir stellen unser Wohnmobil auf den Parkplatz der Ausgrabungstätte und übernachten dort. Es ist ein sehr starker Wind der unser Wohnmobil abends durchschüttelt aber im laufe der Nacht ist dann Ruhe und wir können gut schlafen.

Fazit Oktober 2006

Wir haben in Griechenland einen vom Wetter her durchwachsenen Oktober erlebt. Wir hatten etwa zur Hälfte Sonnenschein und Temperaturen die um die 30 Grad Celsius lagen. Die andere Hälfte war geprägt von Regen, Bewölkung und Wind, die Temperaturen an diesen Tagen waren aber auch nie unter 17 Grad.
Wir haben wieder jede Menge Kilometer "gemacht", was aber von uns schon zuhause so geplant war.
Ein böses Manko haben wir auch schon festgestellt. Die Fa. LIDL hat den Verkauf von Dosen Weizenbier in Griechenland eingestellt und jetzt droht auch noch der Verkaufsstop von "Burgen Pils". Nicht das jemand denkt igitt, Burgen Pils ist nämlich noch 10 mal besser als "Grafenwalder Premium Pils" die andere Dosenbier Marke von LIDL. Und bitte nicht falsch verstehen, ich würde mir auch anderes z.B. griechisches Bier kaufen aber, die kosten mindestens das doppelte und schmecken ebenfalls wie die Grafenwaldernierenspülung.
Grafenwalder hat im Übrigen die gute Eigenschaft den Harndrang anzuregen und somit die Nieren gut auszuspülen. Mein Urologe wird sich nächstes Jahr auf super Nierenwerte bei mir freuen können.
Was kostet eigentlich eine Kiste Licher Bier an einen Strand in Griechenland per UPS zu versenden?